Vielleicht sage ich ja dem einen oder anderen nichts Neues. Und es wissen ein paar kluge Menschen, dass Judentum, Christentum & Islam aus einer gemeinsamen Wurzel hervorgehen.

(Sie sind "abrahamitische" Religionen, entspringen alle demselben ost-mittelmeerischen, orientalischen Kulturraum, berufen sich auf Schrift & Offenbarung ihrer Propheten. Usw. usw.)

Umso absurder muss es anmuten, dass die drei sich seit Jahrhunderten, wenn nicht Jahrtausenden bekriegen & totschlagen. Und es gibt dafür keine, keine! wie auch immer geartete Entschuldigung. Die drei sind wie drei Brüder, wie Kain, Abel und Samuel, die sich wegen einer Tüte Chips totstechen. Nehmen wir zu der Fraktion der katholischen Christen noch die schlimmsten Antisemiten von allen, die Lutheraner, hinzu, dann sind es vier theologisch verblendete, toxische Männer, die hier ihre Fetische pflegen und höchstens im günstigsten Falle noch ein KLEINES bisschen Ehrfurchtgebietendes zu bieten haben.

Viel ist es nicht.

(Dazu später.)

Leider gibt es auch heute noch unter den sogenannten "Christen" eine Menge Leute, die nicht begriffen haben, dass sie als Christen eigentlich ins Extrem gesteigerte JUDEN sind. Und dass deshalb der (rein machtpolitisch begründete) Antisemitismus der Christen etwa dasselbe ist, als würde ein Esel den andern "Langohr" schimpfen.

Um die Sache abzukürzen, möchte ich deshalb hier lieber einen Witz erzählen. Ich habe ihn 1986 in den USA kennengelernt und unlängst bei der Woche der Begegnung in Breisach wieder entdeckt. Er geht so:

 

A few centuries ago, the Pope decided that all the Jews had to leave Italy. Naturally there was a big uproar from

Vor langer Zeit beschloss einmal der Papst, dass alle Juden Italien verlassen müssten. Natürlich gab es in der

the Jewish community. So the Pope agreed to have a religious debate with a Rabbi selected by the Jewish

jüdischen Gemeinde riesige Empörung. Also erklärte sich der Papst einverstanden, mit einem ausgewählten

community. If the Rabbi won, the Jews could stay. If the Pope won, the Jews would leave.The Jews realized

Rabbi eine theologische Debatte zu führen. Gewänne der Rabbi, dürften die Juden bleiben; gewänne der Papst, müssten die Juden auswandern.

that they had no choice. So they picked a wise Rabbi to represent them, but they asked for one condition to be

Die Juden hatten keine Wahl. Also wählten sie einen Rabbi, erbaten sich aber noch eine Bedingung: Da der 

met. Since the Rabbi didn't speak Italian or Latin and the Pope didn't speak Hebrew or Yiddish, neither side

Rabbi weder Italienisch noch Latein konnte, der Papst aber nicht Hebräisch oder Jiddisch, sollten beide nicht

would be allowed to talk. They would use only hand gestures. The pope agreed.

sprechen dürfen. Sie sollten nur Gesten mit ihren Händen machen dürfen. Der Papst stimmte zu.

The day of the great debate came. The Rabbi and the Pope sat opposite each other for a full minute before the

Der Tag der großen Debatte kam. Rabbi und Papst saßen einander eine geschlagene Minute gegenüber, bevor

Pope raised his hand and showed three fingers. The Rabbi looked back at him and raised one finger.

der Papst die Hand hob und drei Finger ausstreckte. Der Rabbi schaute ihn an und erhob einen Finger.

The Pope waved his fingers in a circle around his head. The Rabbi pounced heavily on the armrest of the chair where he sat.

Der Papst beschrieb mit ausgestreckten Fingern einen Kreis über seinem Kopf. Der Rabbi schlug mit seiner Faust fest auf die Armlehne seines Stuhls.

The Pope pulled out a wafer and a glass of wine. The Rabbi pulled out an apple.

Der Papst zog aus seinem Umhang eine Hostie und ein Glas Wein hervor. Der Rabbi zog aus seinem Kaftan einen Apfel hervor.

The Pope stood up and said, "I give up. This Rabbi is too smart. The Jews can stay."

Der Papst stand auf und sagte: "Ich gebe auf. Dieser Rabbi ist zu klug. Die Juden können bleiben."

An hour later, the cardinals surrounded the Pope, asking him what happened. The Pope said: "First I held up

Von seinen Kardinälen umgeben, stand der Papst hinterher Rede und Antwort. Der Papst sagte: "Zuerst erhob ich

three fingers to represent the Trinity. He responded by holding up one finger to remind me that there was still

drei Finger zum Zeichen der Heiligen Dreifaltigkeit. Er antwortete mit einem erhobenen Finger, um mich daran zu erinnern,

one God common to both our religions. Then I waved my finger around me to show him that God was all

dass unsere Religionen immer noch EINEN GOTT gemeinsam haben. Dann beschrieb ich mit meiner Hand

around us. He responded by beating on his armrest, showing that God was also right here with us. I pulled out

einen Kreis, um zu zeigen, dass Gott überall sei. Er schlug auf die Armlehne, um zu sagen: Gott ist genau jetzt hier bei uns. 

the wine and the wafer to show that God absolves us from our sins through Jesus' sacrifice. He pulled out an

Also zeigte ich Hostie und Wein vor, um an Jesu Sühneopfer und Abendmahl zu erinnern. Er zeigte einen

apple to remind me of original sin. He had an answer for everything. What could I do?"

Apfel vor, um mich an die Erbsünde Adams zu erinnern. Er hatte auf alles eine Antwort! Es blieb mir nichts anderes übrig!"

Meanwhile, the Jewish community had crowded around the Rabbi. "What happened?" they asked.

Mittlerweile hatte sich die gesamte jüdische Gemeinde um den Rabbi versammelt. "Was war denn los?" fragten alle (wild durcheinander).

"Well," said the Rabbi, "First he said to me that the Jews had three days to get out of here. I told him that not

"Nu", sagte der Rabbi, "zuerst sagte er zu mir, die Juden hätten drei Tage Zeit, um zu verschwinden. Ich sagte ihm,

one of us was leaving. Then he told me that this whole country would be cleared of Jews. I let him know that we

kein einziger von uns würde weggehen. Dann sagte er, dass das ganze Land judenfrei werden solle. Ich teilte

were staying right here."

ihm mit, dass wir hierbleiben würden."

"And then?" asked a woman.

"Und dann?" fragte eine Frau.

"I don't know," said the Rabbi. "He took out his lunch and I took out mine."

"Ich weiß auch nicht", sagte der Rabbi. "Er hat sein Vesper herausgeholt und ich meines."