Let's talk about text!
Den journalistischen Beruf lernte ich "on the job" und war danach Redakteur der Monatszeitschrift »esotera«. Ich begann 1985 als freier Mitarbeiter (beim »Südkurier«), geriet als Festangestellter in die Mühle der lokalen Anzeigenblätter mit ihrer zermürbenden Arbeitsatmosphäre (»Singener Wochenblatt«, Konstanzer Stadtmagazin »Kultur-Blätter«), lernte dabei zwar das Fürchten, aber auch das disziplinierte Schreiben für einen festen Produktionsrhythmus. Die entspannte Arbeitsatmosphäre bei "esotera" im Freiburger Verlag Hermann Bauer war dann geradezu paradiesisch. Ich konnte in Ruhe arbeiten und - neben diversem Kleinkram - pro Monat eine ausführliche Geschichte über buddhistische, parapsychologische, spirituelle und künstlerische Themen recherchieren und schreiben. Daneben betreute ich die Leserbriefseiten. Ich lernte haufenweise interessante Leute kennen - so zum Beispiel die brasilianische Tänzerin Marcia Haydée, die ich zum Thema Yoga und Meditation interviewte, oder den Musiker und Musikproduzenten Friedemann Witecka, in dessen Bollschweiler Studio ich Jahre später meine CD produzieren sollte.
Heute, da Themen wie Meditation, Yoga und Achtsamkeit Mainstream sind und in jeder Publikumszeitschrift abgehandelt werden, gerät leicht in Vergessenheit, dass solche Themen vor zwanzig, dreißig Jahren nur in einem Blatt wie "esotera" seriös behandelt wurden, also ernsthaft und ohne Häme und Spott. Mit meinen inhaltlichen Neigungen zu Meditation und Parapsychologie konnte ich also nur da eine einigermaßen befriedigende Arbeit finden - auch wenn mir schon damals die Wirrköpfe unter den Esoterikern, die Verschwörungstheoretiker und Dumm-Okkultisten, voll auf die Nerven gingen. Ein Hoch hier auf meinen alten Chefredakteur Gert Geisler, der das so wollte und mir immer den Rücken stärkte.
Eine vollständige Artikelliste im pdf-Format finden Sie hier.
Interview in Frankfurt mit dem Harfenisten Andreas Vollenweider, einem der Großen der meditativen Weltmusik.